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Die Befürworter der Ostanbindung des Baden Airparks haben sich in Hügelsheim zu einer kleinen Bürgerinitiative zusammengefunden. Die Gegner dieser vom Rastatter Kreistag längst beschlossenen Variante hätten sich in der Vergangenheit öffentlich stark geäußert und den Eindruck erweckt, dass ?die Hügelsheimer? das Projekt alle verhindern wollten. ?Wir wollen nun die Menschen aufklären, was die Ostanbindung für Vorteile hätte?, erklärt einer der Initiatoren, Volker Lorenz, im Pressegespräch.
Akten zur Ostanbindung gewälzt
Er und sein Mitstreiter Michael Weber wälzten Akten und Pläne vom Landratsamt und kamen zum Ergebnis: Die Ostanbindung ist der einzige Anschluss an den Airpark, der bis zum Jahr 2022 verwirklicht werden könne. Wie berichtet, würde für diese Anbindung ein Autobahnanschluss bei Halberstung gebaut, danach führte die Trasse über die L 80 und die K 3761 an Schiftung vorbei. Das Reststück bis zum Airpark müsste neu gebaut werden, es würde ein Naturschutzgebiet durchschneiden.
Nabu opponiert
Dagegen opponiert insbesondere der Nabu, der die Meinung vertritt, das Schutzgebiet dürfe nur dann zerschnitten werden, wenn es keine Alternative gibt. Diese gibt es nach Ansicht des Nabu jedoch mit einer Nordanbindung, die vom Autobahnanschluss der B 500 über die L 75 (ehemals B 36) führt. Hügelsheim würde dann eine Umgehungsstraße bekommen, die zwischen Ortsrand bei der Oberwaldstraße und Hochfeldsiedlung durch einen halb offenen Tunnel verlaufen würde.
Neuer Verkehr im Ort?
Genau hier macht sich die Kritik von Weber und Lorenz, die in der Oberwaldstraße wohnen, fest: Diese Umgehung hole viel Verkehr in den Ort hinein, sei viel teurer und mithin auf lange Sicht nicht realisierbar. ?Die einzige Variante, die weit gediehen und mittelfristig genehmigungsfähig ist, das ist die Ostanbindung?, erklären beide. Entgegen anderslautender Meinungen entlaste diese auch die Hauptstraße im Ort ? hier formierten sich bereits ebenfalls Befürworter der Nordvariante. Diese Bürger wolle man nun mitnehmen: ?Wir wollen die Hügelsheimer aufklären und zusammenbringen?, so Lorenz.
Durchfahrtverbot für Laster
Nach Webers Angaben entstehe mit dem Bau der Ostanbindung die Möglichkeit, die Durchfahrt für Laster oder ein Nachtfahrverbot in der Hauptstraße durchzusetzen. Das gehe jetzt, wo diese Strecke einzige Zufahrt zum Airport ist, noch nicht. Ohnehin sprechen Weber und Lorenz von einer sofortigen Entlastung Hügelsheims, die bei täglich 5 000 Fahrzeugen liege. Derzeit rollen rund 16 000 Fahrzeuge pro Tag durch die Hauptstraße, 13 Prozent davon sind Laster. ?Die Hauptstraße erstickt im Verkehr?, so Weber.
Zwei Informationsabende
Die Bürgerinitiative informiert über die Ostanbindung am Freitag, 20. Oktober, um 19 Uhr im Pfarrheim in Hügelsheim. Michael Weber und Volker Lorenz tragen Fakten aus den Planungen und Untersuchungen des Landratsamts vor.
Der Nabu informiert vier Tage später über die von ihm favorisierte Nordanbindung. Der Diskussionsabend beginnt am Dienstag, 24. Oktober, um 20 Uhr in der Sportgaststätte Hügelsheim, Vogesenstraße 21. Es sprechen Johannes Enssle und Martin Klatt vom Nabu sowie die beiden Ingenieure Peter Jehle und Joachim Wald.
Quelle: https://bnn.de/lokales/rastatt/fans-der-...ng-machen-mobil