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Bilanz 2020

in Aktuelles rund um den FKB 05.10.2021 11:54
von Lynx72 | 597 Beiträge | 613 Punkte

Hallo Zusammen,

das Jahr 2020 lief ja für die Luftfahrt pandemiebedingt alles andere als gut. Auch der FKB hatte darunter mächtig zu leiden. Der FKB hat vor einigen Wochen nun die Bilanz des Schreckensjahres veröffentlicht.
Zu der Bilanz und G+V gibt es immer auch einen Lagebericht, welchen ich Euch nicht vorenthalten will:

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020
A. Darstellung des Geschäftsverlaufs
1. Entwicklung der Branche und Gesamtwirtschaft
Das Jahr 2020 stand ab dem Monat März ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie. Die Einschränkungen begannen nach den Streichungen der China-Verbindungen an den Drehkreuzflughäfen bereits Mitte Februar und weiteten sich dann auf fast alle Flughäfen aus.Airlines und Flughäfen sehen sich seitdem mit einer Krise unbekannten Ausmaßes konfrontiert. Die Auswirkungen der Pandemie trafen alle luftfahrtaffinen Unternehmen, beginnend bei Reisebüros, Reiseveranstaltern, Luftverkehrsgesellschaften, Flughäfen bis hin zu Autovermietern, Retail und Gastronomie in den Terminals sowie Wartungsbetrieben.Die Flughäfen hatten durch die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bis in den Sommer faktisch keine Passagiere mehr und damit stark verminderte Einnahmen.Ein Flughafenbetrieb ohne Einnahmen aus dem Passagierverkehr ist ohne Ausgleichsmaßnahmen schwierig darzustellen. Allerdings waren die Fix- und Vorhaltekosten fast vollständig auf Vorjahresniveau.Die Flughäfen waren und sind systemrelevant. Gemäß den Anforderungen wurden die Flughäfen durchgehend betriebsbereit gehalten und spielten u. a. bei der Luftbrückenaktion der Bundesregierung eine wichtige Rolle.Eine Kompensation der Ausfälle oder der Vorhaltekosten der Flughäfen wäre nach Änderung des EU-Beihilferegimes zwar möglich gewesen, wurde aber vom Bund und den Ländern in der Regel nicht gewährt.Nach rückläufigen Infektionszahlen wurden ab Juli die Reisebestimmungen wieder gelockert. Die angefragten Flugreisen wurden teilweise wieder nachgefragt und konnten auch bedient werden. Allerdings deutschlandweit nicht auf Vorjahresniveau.Mit Beginn der sogenannten „zweiten Welle“ an Covid-19-Infektionen wurden die Reisebedingungen wieder deutlich verschärft.Im November und Dezember 2020 betrug die Zahl der Passagiere im Luftverkehr in Europa ungefähr 10 % der im Jahr 2019 beförderten Passagiermenge.Passagierzahlen an Deutschen Flughäfen 2020 zu 2019 (© Flughafenverband ADV)Die auf Europäischer Ebene vorgeschlagenen Aktionsbereiche des sogenannten „Green- Deal“ betreffen insbesondere auch den Verkehrssektor.Maßnahmen zur Erreichung der hochgesteckten Ziele galt es auch 2020 zu erarbeiten und umzusetzen.Bereits in der Umsetzung befindliche Beispiele hierfür sind die Anstrengungen der Deutschen Flughäfen bis zum Jahr 2050 CO2 neutral zu werden sowie die Versorgung der Flugzeuge und Bodenverkehrsfahrzeuge mit alternativen Antrieben und Betriebsstoffen.

2. Finanzielle und nicht-finanzielle Steuerungsqrößen
Die bei der Baden-Airpark GmbH (BAG) eingesetzten finanziellen und nicht-finanziellen Steuerungsgrößen orientieren sich an den Interessen und Ansprüchen der Stakeholder und stellen die Basis für eine effektive Unternehmensführung dar. Für die BAG sind vor allem die finanziellen Steuerungskennzahlen wie Liquidität, Erlöse, Kosten und EBITDA die bedeutsamsten Leistungsindikatoren für die Steuerung und Bewertung der Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Im Wirtschafts- und Prognosebericht wird auf diese Steuerungskennzahlen Bezug genommen.Neben den finanziellen Leistungsindikatoren spielen auch nicht-finanzielle Steuerungsgrößen eine wesentliche Rolle für den Erfolg des Unternehmens. Aus Unternehmenssicht sind insbesondere die Zahl der Passagiere und Flugbewegungen sowie das Luftfrachtvolumen als Leistungsindikator von hoher Bedeutung.

3. Geschäftsergebnis
Der Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden (FKB) beförderte im Jahr 2020 401.153 Passagiere. Zum Jahresbeginn noch planmäßig mit leichten Zuwächsen gegenüber dem Vorjahr. Ab März wurde das Verkehrsaufkommen durch die beginnenden Reisebeschränkungen geringer und beschränkte sich ab April auf Rückholer- und Erntehelferflüge. Ab Mitte Juli war der Linien- und Charterverkehr wieder möglich und die Nachfrage stieg mit jeder Woche.In den Monaten Juli bis September wurden dann am FKB 30 bis 35 % der Passagierzahlen des Jahres 2019 erreicht.Mit Beginn der zweiten Welle der Covid-19-lnfektionen und den Verschärfungen der Reisebedingungen in vielen europäischen Ländern wurden die Flüge der Airlines deutlich verringert. Im November und Dezember fertigten die Mitarbeiter am FKB nur rund 10 % der Passagiere im Vergleich zu diesen Monaten im Jahr 2019 ab.Insgesamt erwirtschaftete der Bereich Flughafen 2020 Umsatzerlöse i. H. v. TEUR 4.930.Das Profit Center Immobilien wurde ebenfalls deutlich von den Auswirkungen der COVID-19- Pandemie betroffen.Die sogenannten „Non-Aviation Erlöse“ im Bereich Gastronomie, Parkierung, Mietwagen etc. sind nach dem deutlichen Rückgang der Passagierzahlen eingebrochen.Insgesamt erwirtschaftete der Bereich Immobilien Umsatzerlöse i. H. v. TEUR 5.360.Ein Erbbaurechtnehmer hat sein verbürgtes Ankaufsrecht ausgeübt. Insgesamt ergaben sich Gewinne aus Grundstücksverkäufen i. H. v. TEUR 1.391.Durch die hohen Rückgänge der Erlöse musste im Aufwandsbereich eine strikte Ausgabenkontrolle umgesetzt werden.Die Vereinbarungen mit Lieferanten und Dienstleistern wurden entsprechend nachverhandelt.Um Energie zu sparen, wurde der Betrieb der Anlagen und Einrichtungen soweit möglich reduziert.Eine mit dem Betriebsrat vereinbarte Betriebsvereinbarung ermöglichte es der BAG, bei der Bundesagentur für Arbeit einen Antrag auf Kurzarbeitergeld zu stellen und entsprechende Erstattung zu erhalten.Die Umsatzerlöse verringerten sich aufgrund der Pandemie um 50,0 %. Der Aufwand konnte um 20,2 % verringert werden.Im Jahr 2020 wies die Baden-Airpark GmbH daher erstmals seit 2003 ein negatives Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und sonstigen Steuern aus.Das sog. EBITDA betrug TEUR -3.364.Das Geschäftsjahr 2020 schloss mit einem Jahresergebnis von TEUR -10.544.

4. Umsatzentwicklung
4.1 Der Geschäftsbereich Flughafen
Am Flughafen wurden mit 401.153 Fluggästen im Jahr 2020 70,2 % weniger Passagiere abgefertigt als 2019 (1.346.750 Passagiere).Dies war vor allem Folge der Pandemie und hatte negative Auswirkungen auf den Umsatz bei allen Verkehrsarten ab März bis einschl. Dezember 2020.Die Zahl der Flugbewegungen nahm lediglich um 15,6 % auf 30.441 Flüge gegenüber 36.088 Flugbewegungen im Vorjahr ab.Die stärkere Nutzung des FKB durch Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt zeigte u. a. die Zahl der Flugbewegungen für Flugzeuge unter 5,71. Diese war im Jahr 2020 mit 22.875 um 2,3 % höher als im Jahr 2019.Das Luftfrachtvolumen nahm um 55,7 % auf 1.915 t zu.Dies hing einerseits mit der Abfertigung von Frachtflugzeugen während der Schließung der Stuttgarter Start- und Landebahn im April 2020 und anderseits mit der Aufnahme neuer Frachtlinien zusammen.Die Umsatzerlöse des Profitcenters Verkehr betrugen im Geschäftsjahr 2020 insgesamt TEUR 4.930 und lagen damit um 56,8 % unter den Erlösen im Jahr 2019.

4.2. Der Geschäftsbereich Immobilien
Der Gewerbepark mit seinen rund 130 Firmen und rund 2.900 Beschäftigten ist das zweite unternehmerische Standbein der BAG.Die Vermarktung des Gewerbeparks war in den letzten Jahren sehr erfolgreich, so dass nun drei der fünf Sektoren nahezu vollständig belegt sind.Auch hier stand das Jahr 2020 ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist in 2020 deutlich zurückgegangen.Die Vermarktung der restlichen ca. 13 ha Grundstücke des Gewerbeparks kam deutlich langsamer voran als dies erwartet wurde. Auch hier waren bei den Akquisebemühungen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie spürbar.Für die Einzelhandelsnutzung konnte nach Abstimmung mit dem Regionalverband und dem Regierungspräsidium Karlsruhe eine neue Obergrenze von 3.000 m2 vereinbart werden. Damit konnte zusammen mit dem Zweckverband ein für die weitere Entwicklung des Gewerbeparks wichtiger limitierender Faktor für die qualitative Vermarktung verbessert werden.Besonders negativ betroffen waren alle Betriebe, deren Umsätze direkt von der Zahl der abgefertigten Passagiere abhängen. Daher hat demzufolge auch das Profit Center Immobilien erhebliche Einbrüche bei den Umsatzerlösen hinnehmen müssen.Die Erlöse aus den Raum- und Gebäudemieten sind dagegen stabil geblieben.Die Umsatzerlöse des Profit Center Immobilien betrugen im Geschäftsjahr 2020 insgesamt TEUR 5.360 und lagen damit um 41,6 % unter den Erlösen im Jahr 2019.

5. Personal
Die Baden-Airpark GmbH (BAG) beschäftigt Mitarbeiter am Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden und bei der Verwaltung des Gewerbeparks.Im Jahresdurchschnitt waren insgesamt 207 Mitarbeiter beschäftigt, davon 188 Angestellte, 15 Aushilfen und 4 Auszubildende. Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigung mit 40 Wochenstunden (FTE) waren 160 Mitarbeiter beschäftigt.Durch die COVID-19-Pandemie musste 2020 die Schichtplanung neu organisiert werden. Die Arbeit der Abteilungen wurde in sog. Rotationen umorganisiert. Damit konnten die Anzahl der Kontakte während der Dienste begrenzt und Ausfälle kompensiert werden.Der Betriebsrat wurde auf den regelmäßig stattfindenden Gesprächen von der Geschäftsführung über die aktuelle Entwicklung im Unternehmen und die verschiedenen Projekte informiert. Insbesondere das Thema Kurzarbeit wurde im Sinne der Mitarbeiter und des Unternehmens besprochen. Ziel war es, keine der langjährigen und gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Grund der fehlenden Erlöse freistellen zu müssen.Daher wurde mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit in allen Bereichen der BAG vereinbart. Die Dienst- und Schichtpläne aller Mitarbeiter der BAG wurden seit April 2020 unter Einbeziehung von Kurzarbeit erstellt und angewandt.Der Personalaufwand lag daher im Geschäftsjahr 2020 bei TEUR 7.859 und damit um 16,9 % unter dem Aufwand im Jahr 2019.

6. Investitionen
Die Investitionen waren im Jahr 2020 nach einer pandemiebedingten Anpassung geringer als im Wirtschaftsplan vorgesehen.Lediglich die bereits vor der COVID-19-Pandemie ausgelösten Bestellungen (z.B. Ersatz von Enteisungsfahrzeugen) oder betriebliche notwendige Maßnahmen (z.B. Erneuerung Telefonanlage) wurden durchgeführt.Das Profit Center Immobilien investierte insgesamt TEUR 656 im Jahr 2020. Die wesentlichen Projekte waren die Fertigstellung der Erschließung im sog. D-Sektor (TEUR 182), die Wasserleitung zur Kläranlage (TEUR 176) und der Umbau einer sog. Dienstleistungsspange im Terminal (TEUR 98).Das Profit Center Verkehr (PCV) investierte insgesamt TEUR 1.742. Als größter Einzelposten ist die Ersatzbeschaffung von zwei Enteisungsfahrzeugen zu nennen.Das Service Center Flughafen (SCF) investierte insgesamt TEUR 129. Dies betraf Anlagen der Flugsicherungstechnik mit TEUR 46, Geräte für die Feuerwehr mit TEUR 51 sowie Komponenten des Zutrittskontrollsystems und der Videotechnik.Im Service Center Zentrale Dienste (SCZ) wurden insgesamt TEUR 121 in Erneuerung der Hard- und Softwareausstattung der IT-Technik investiert.Geringwertige Wirtschaftsgüter sind im Wert von rund TEUR 11 angeschafft und in voller Höhe sofort abgeschrieben worden.Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von TEUR 2.661 getätigt und entsprechend aktiviert.

B. Darstellung der Lage
Vermögens- und Finanzlage
Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Zugänge im Anlagevermögen auf TEUR 2.661.Zum 31.12.2020 betrugen die liquiden Mittel TEUR 2.605 inkl. TEUR 120 Mietkautionen und TEUR 98 Sicherheitseinbehalten.Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 105.623. Die Eigenkapitalquote beträgt 97,1 %.Das Anlagevermögen ist zu 100 % durch das Eigenkapital gedeckt.Zum 31.12.2020 bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.Ein Teil der Kapitalrücklage ist im Umlaufvermögen als Forderung gegen verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 36.059.780,89 (Vorjahr: EUR 37.871.010,77) ausgewiesen. Dieser resultiert aus einem dem Gesellschafter Flughafen Stuttgart zur Verfügung gestellten Kontokorrentkredit und ist kurzfristig für die BAG verfügbar.

Ertragslage
Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 10.290 erzielt. Dies war eine Verringerung gegenüber dem Vorjahr i. H. v. TEUR 10.304 bzw. um 50 %.Dagegen standen im Jahr 2020 Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 16.252 (Vorjahr TEUR 20.358). Diese setzten sich zusammen aus Materialaufwand TEUR 3.695 (Vorjahr TEUR 4.410), Personalaufwand TEUR 7.859 (Vorjahr TEUR 9.461) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.698 (Vorjahr TEUR 6.486).Abschreibungen auf das Anlagevermögen wurden in Höhe von TEUR 7.217 vorgenommen. Die Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen betragen TEUR 292.Das Finanzergebnis von TEUR 113 resultiert aus der Verzinsung des Gesellschafterdarlehens an die Flughafen Stuttgart GmbH.Die sonstigen Steuern betragen TEUR 77.Aufgrund der pandemiebedingten Umsatzverluste und der nach wie vor hohen Abschreibungen schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresverlust von TEUR 10.544.


C. Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

1. Chancen- und Risikobericht
Der internationale Luftverkehr allgemein ist den unterschiedlichsten Risiken ausgesetzt. Diese waren bis März 2020 hauptsächlich die allgemeine Lage in den Zielgebieten (wirtschaftlich, politisch), der Markt (Wettbewerb der Airlines) sowie die Situation der Kunden (Airlines, Geschäftsreisende, Touristen, Handel und Gewerbeparkkunden).Seit März 2020 ging mit der weltweiten COVID-19-Pandemie ein bis dahin nicht gekannter Einbruch im Luftverkehr einher. Diese Pandemie wird die Kapazität des Luftverkehrs auch in den Jahren 2021 und 2022 noch wesentlich beeinflussen.Die Auswirkungen der verschiedenen Lockdowns auf die Wirtschaft in Europa und weltweit können noch nicht abschließend beurteilt werden.Die Wirtschaftsleistung ist aber mittelfristig geringer und damit wird das verfügbare Einkommen der Bevölkerung sinken. Dies wird Einfluss auf die Nachfrage nach privater und geschäftlicher Mobilität und damit direkt auf den Flugverkehr haben.Ferner bleibt für die Baden-Airpark GmbH das Thema Wettbewerbsnachteile der kleineren Flughäfen in besonderem Maße aktuell.Die Flugsicherung ist laut Art. 87d Grundgesetz in Bundesverwaltung auszuüben. Das Luftverkehrsgesetz sieht dies bisher lediglich bei 15 Flughäfen vor. Ein solches System verzerrt den Wettbewerb und steht laut EU-Kommission in Bezug auf die Diskriminierungsfreiheit nicht im Einklang mit den EU-Beihilfeleitlinien.Im Bundeshaushalt 2020 wurden Mittel zur Unterstützung der Flugsicherung auch an den kleinen Flughäfen eingeplant. Die Umsetzung des Haushaltsbeschlusses ist jedoch im Jahr 2020 nicht erfolgt. Mit der Genehmigung des entsprechenden Haushaltstitels im Bundeshaushalt 2021 ist nun vorgesehen, das Luftverkehrsgesetz entsprechend anzupassen. Damit könnten ab 2021 die Bundeszuschüsse zu den hohen Flugsicherungskosten der Regionalflughäfen diskriminierungsfrei und beihilfekonform ausgehändigt werden.Die im Bundeshaushalt 2021 vorgesehene Übernahme der Kosten für die Flugsicherung durch den Bund ist für die Baden-Airpark GmbH, wie für alle regionalen Flughäfen, von hoher wirtschaftlicher Bedeutung.Das zweite Standbein der Baden-Airpark GmbH - der Gewerbepark - wird, wie in den Jahren zuvor mit den Gebäude- und Raummieten einen stabilen Beitrag zur Bilanz beitragen.Die Höhe der Non-Aviation-Erlöse hängt jedoch direkt davon ab, dass wieder mehr Passagiere den Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden nutzen.Derzeit sind keine Faktoren zu erkennen, die bestandsgefährdend sein könnten.Nach derzeitiger Prognose werden in 2021 weitere 6 Mio. EUR finanzielle Unterdeckung zu kompensieren sein.Die Baden-Airpark GmbH mit ihren Profitcentern Verkehr und Gewerbepark sichert sich im Moment die Liquidität durch das Aufzehren eines Teiles der kurzfristig verfügbaren Liquidität aus der Kapitalrücklage.Diese Mittel fehlen in der Zukunft für dringend benötigte Ersatzinvestitionen und stehen nicht für geplante Nachhaltigkeitsprojekte zur Verfügung.Trotz der pandemiebedingten deutlichen Reduzierung der Kapitalrücklage im Jahr 2020 und der Aussicht, dass auch im Jahr 2021 ein negatives operatives Ergebnis erzielt wird, bleibt die Liquidität der BAG gut.

2. Prognosebericht
Mit neuen Frachtlinien nach England und Irland reagieren die Versender 2021 auf das Abkommen der EU mit Großbritannien.Für diese Transporte in dem Non-Schengen / Non-EU-Raum sind die vorhandenen Möglichkeiten der Luftsicherheit und des Zolls bei Frachtabwicklung von Vorteil.Ab der zweiten Jahreshälfte 2021 wird erwartet, dass bei Abflauen des Infektionsgeschehens die Anzahl der Flüge und der Fluggäste am FKB wieder deutlich steigen.Wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben werden, wird auch der Mobilitätsbedarf und die Nachfrage nach Flugreisen steigen.Es wird prognostiziert, dass private Reisen, die am FKB über 80 % des Passagieraufkommens ausmachen, deutlich schneller das alte Niveau erreichen werden als Geschäftsreisen.Die wirtschaftliche Entwicklung der Baden-Airpark GmbH hängt direkt an der Zahl der abgefertigten Fluggäste, sowohl im Flughafenbetrieb als auch über die Non-Aviation Erlöse im Gewerbepark.Die Vermarktung des Gewerbeparks war in den letzten Jahren sehr erfolgreich, so dass nun drei der fünf Sektoren nahezu vollständig belegt sind. Bei der Vermarktung der Restflächen von ca. 13 ha werden in Zukunft mehr qualitative Gesichtspunkte als die Schnelligkeit der Vermarktung im Vordergrund stehen.Mit der Genehmigung durch das Regierungspräsidium Karlsruhe und den Regionalverband mittlerer Oberrhein für bis zu 3.000 m2 Verkaufsflächen, konnten die Rahmenbedingungen für mögliche Investoren deutlich verbessert werden.Zusammen mit der flächendeckenden Glasfaserverkabelung auf dem Gelände durch den Zweckverband, können nun auch Unternehmen mit innovativen Konzepten angesprochen werden.Die Verbesserung der äußeren Erschließung hat allerdings mit dem gegenwärtigen „Aus“ für den direkten Autobahnanschluss (Ostanbindung) einen herben Rückschlag erhalten.Für die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der BAG ist zu beachten, dass bei den Flugbetriebsflächen rund 15 Jahre nach der Herstellung größere Instandhaltungsmaßnahmen und Erneuerungen anstehen. Dies wird neben den Betriebsverlusten durch die Auswirkungen der C0VID-19-Pandemie zu einer weiteren Reduzierung der liquiden Mittel bei der BAG führen.Es wird erwartet, dass nach Wiederbelebung des Flugverkehrs positive operative Ergebnisse erzielt werden können.Die wegen Investitionen der vergangenen Jahre weiterhin hohe Abschreibungslast kann nur zu einem geringen Anteil selbst erwirtschaftet werden.Unter Berücksichtigung dieser Abschreibungen werden die Jahresergebnisse auch der nächsten Jahre weiterhin negativ sein.Durch die kurzfristig bereitstehenden und ausreichenden liquiden Mittel aus der Kapitalrücklage ist der Bestand der Gesellschaft nicht gefährdet.
Rheinmünster, 10. Februar 2021
Baden-Airpark GmbH
Geschäftsführung
Uwe Kotzan


Wer das volle Zahlenmaterial will kann sich dies im Bundesanzeiger gönnen.


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