Karlsruhe (mw) - Grüne Wiesen, schmucke Gemäuer und Freizeitspaß für die Familie: Das badische Land ist attraktiv für Touristen, egal ob aus dem In- oder Ausland. Das betonten jedenfalls die Mitglieder der Marketingkooperation "Fly Baden" am Mittwoch. Vor sieben Jahren begann die Werbekampagne - jetzt zieht man Bilanz: Vor allem Einheimischen fliegen von hier in die Welt. Ziel von "Fly Baden" ist es nun, das Ländle international noch stärker als Touristenziel zu vermarkten.
Zum "Fly Baden"-Netzwerk zählen sich nun seit sieben Jahren Institutionen wie der Europa-Park, die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) oder die Schwarzwaldtourismus GmbH. Ihr Ziel ist es seitdem, gemeinsam mit dem Baden Airpark den Tourismusstandort rund um den Flughafen zu stärken.
Schweden kommen zum Wellness - Berliner zum Kongress
"Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) kommt vor allem bei den Einheimischen gut an, schnell ist man in London oder im Sommerurlaub auf Mallorca", so Flughafenchef Manfred Jung. Lediglich 20 Prozent von etwa einer Million Fluggäste im Jahr kämen gezielt nach Baden, um ihren Urlaub hier zu verbringen. Das gehe aus einer Befragung im Jahr 2010 hervor. Daraus ergeben sich auch rund 30 Millionen Euro an touristischer Kaufkraft, die durch den Flugtransfer nach Karlsruhe/Baden entstehen. "Hier müssen wir ansetzen und die Menschen verstärkt in unsere Region locken", so Elke Fleig, Pressesprechrin des Flughafens.
Hierbei wolle man die unterschiedlichsten Zielgruppen ansprechen und mit Vielfalt punkten. "Anhand der Nachfrage bei Direktflügen nach Karlsruhe können wir ziemlich genau sagen, welche Menschen es von wo hier her bewegt", erklärt Fleig weiter. So kämen Gäste aus Berlin und Hamburg vor allem in die Fächerstadt, um an einem Kongress teilzunehmen - aus Stockholm reise man vermehrt mit dem Ziel an, Wellness- und Kultururlaub zu machen. London und Barcelona seien unter allen Direktverbindungen zum FKB die Städte mit den meisten Buchungen.
2013: Weihnachtsmärkte bei Tourismusmarketing im Fokus
Auch Wien habe sich als einer der Orte herausgestellt, von dem viele Menschen zum FKB fliegen. "In den drei Jahren, in denen es die Direktflüge nach Wien gab, konnten wir ein Plus von 12 Prozent erzielen", erklärt Jung. Mittlerweile steht die Hauptstadt Österreichs allerdings nicht mehr auf dem Abflugplan im Baden Airpark. Obwohl das Potenzial überzeugend sei, habe sich noch keine Airline auf eine Zusammenarbeit mit dem badischen Flugplan eingelassen, nachdem "Airberlin" die Kooperation im Sommer 2011 auf Eis legte. Denn obwohl die Nachfrage nach Direktverbindungen in das badische Ländle verhältnismäßig groß seien - "den Flieger kriegen wir mit Incoming-Gästen nicht voll", betont Fleig.
Nun wolle man hierbei, aber auch in Sachen Touristengewinnung, weiter durch Messeauftritte und Werbung auf das Angebot und die Sehenswürdigkeiten rund um Karlsruhe aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren sei "Fly Baden" bereits mehrfach auf Branchen-Messen vertreten gewesen. Außerdem habe man bereits Reiseprofis aus ganz Europa eingeladen, die sich kritisch mit den heimischen Attraktionen und den Verkehrsverbindungen auseinandersetzen sollen.
Resümierend betont Brigitte Goertz-Meissner, Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH am Mittwoch: "Den größten Boom hatten wir mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006, als neben den Profis sämtliche Engländer im Schwarzwald gastierten." Der Dauerbrenner unter den Touristen sei jedoch der Europa-Park - "besonders die Londoner sind begeistert von der Vielfalt unseres Parks", lächelt Isabelle Decker vom Europa-Park Rust. Dieses Jahr liege der Fokus des Netzwerkes auf den Weihnachtsmärkten in der Region, die zum Touristenmagneten und in ganz Europa vermarktet werden sollen. "Karlsruhe und Baden profitiert wirtschaftlich sowie kulturell vom Netzwerk 'Fly Baden'", freut sich Flughafen-Chef Jung über die Kooperation.