Die Zahlen sind an sich sehr erfreulich. Der FKB ist mit starken Ergebnissen aus der Corona-Krise hervorgegangen – besser als so mancher andere Flughafen. Zudem werden am FKB keine Inlandsflüge angeboten, die zukünftig möglicherweise zur Disposition gestanden hätten. Durch die gestiegene Frequenz bei Ryanair kratzt der FKB in diesem Jahr an der Kapazitätsgrenze von 2 Millionen Passagieren. Eigentlich könnte es also kaum besser laufen.
Dass bislang noch keine Lösung für den Parkplatzmangel kommuniziert wurde, ist bedauerlich. Die gestiegenen Passagierzahlen machen sich auch bei der Auslastung der Parkflächen bemerkbar. Der Bau eines Parkhauses müsste sich mittelfristig doch auch wirtschaftlich rechnen. Denkbar wäre beispielsweise ein größeres Parkhaus im Bereich der Parkplätze P13 und P15. Dadurch könnten eventuell andere Flächen wie P12 und P14 freigemacht werden. Auch P11 könnte – zumindest teilweise – für eine Erweiterung des Business Centers genutzt werden, was wiederum zusätzliche Einnahmemöglichkeiten für den Airpark schaffen würde. Hoffen wir, dass der mit dem Landesbetrieb PBW geschlossene Beratungsvertrag auch die Option eines Parkhausbaus beinhaltet und man das ggf. in Eigenregie in Auftrag gibt. Ob sich P15 flächenmäßig noch Richtung Hangars erweitern lässt, kann ich leider nicht beurteilen (Eigentumsverhältnisse etc.).
Was die Parkpreise betrifft, erscheinen diese für reine Freiflächen etwas zu hoch. Zwar ist der FKB im Vergleich zu den terminalnahen Parkhäusern in Leinfelden-Echterdingen günstiger, aber dennoch etwas teurer als die dortige Freifläche. Auch die zusätzlich angezeigte Servicegebühr macht den Buchungsvorgang wenig attraktiv. Sichtbare und gelegentliche Rabattaktionen wären hier vielleicht eine schöne Geste – sowohl zur Kundenbindung als auch zur Imagepflege. Am Frankfurter Flughafen ist die Parkplatzreservierung dank der sichtbaren Rabatte jedenfalls deutlich reizvoller.
Zur Sicherheitskontrolle: Die Berichterstattung der BNN erzeugt bei den Reisenden natürlich Unmut. Sollte sich diese Problematik häufen, könnte ein erheblicher Imageschaden entstehen. Der gute Ruf des "Flughafens der kurzen Wege" gerät in Gefahr, wenn regelmäßig zu einer Anreise drei Stunden vor Abflug geraten werden muss. Das zugrunde liegende Problem ist der branchenweite Fachkräftemangel. Der Einfluss des FKB auf das Regierungspräsidium bzw. die zuständige Firma dürfte dabei begrenzt sein. Schade ist allerdings, dass flexiblere Lösungen – wie die temporäre Unterstützung durch geschultes FKB-Personal bei hohem Krankenstand – vermutlich nicht einfach umsetzbar sind.
Weiß jemand, ob auch die veraltete Technik an der Sicherheitskontrolle zum Stau beiträgt? Bei einem meiner Flüge im letzten Jahr war eines der genutzten Geräte defekt, was – trotz ausreichenden Personals – zu unnötigen Wartezeiten führte.
Zum Terminal: Hier wird bald die Kapazitätsgrenze erreicht. Es stellt sich die Frage, wie ein Ausbau aussehen könnte. Ein kompletter Neubau wäre natürlich ideal, scheint mir aber wenig realistisch. Denkbarer wäre vielleicht ein Anbau im Bereich von Gate 8 und dem angrenzenden Gebäude auf der Luftseite (sind dort nicht die Besprechungsräume der Crews untergebracht?). Damit ließen sich eventuell auch einige Busfahrten zu den Maschine vermeiden und die Passagiere könnten zu Fuß zur Maschine gelangen.
Ich frage mich auch, welche Funktion das alte Terminal / Gebäude B408 derzeit erfüllt und ob es in künftige Ausbaupläne einbezogen werden könnte. Soweit ich weiß, befindet sich dort die Parkleitzentrale – eine Funktion, die prinzipiell ausgelagert werden könnte. Außerdem war das Gebäude auch für Abschiebeflüge in Nutzung, was im Falle einer Einbeziehung vielleicht weiterhin möglich wäre.
Nicht zu vergessen: Investitionen in technische Infrastruktur – etwa moderne, größere Bildschirme, neues Equipment und bessere Geräte für die Sicherheitskontrolle – wären ebenso wichtig wie bauliche Erweiterungen, um zumindest den Status quo zu verbessern.